Montag, 29. Februar 2016

Parque Nacional los Glaciares und wieder hoch im Sattel


Die Bikes haben wir mittlerweilen schnell reisefertig. Die Bus-Chauffeurs murren jeweils und wollen mehr Geld, aber wenn wir mit anpacken können auch unsere Packpferde mitreiten.


In El Calafte is "La Fiesta del Lago"  with Ricky Martin as the main act (Viva la vida loca, remember?). The hole town is fully booked they tell us at the bus station. But at the tourist office we get vouchers for a free nigth in the public sports hall. What do we want more? (Does not refer to Ricky Martin).



Calafate ist vorallem berühmt für den Gletscher "Perrito Moreno", der ist aber 80km westlich der Stadt. Wir probieren unser Glück per Anhalter und mit etwas Geduld klappt es. Einzigartig, wenn der 50m hohe Gletscher direkt vor der Nase in den See abbricht.
With some hitchhike luck we make it to the famous glacier. Every now and then we hear cracking noises and the glacier sends a calf to the lake.





In the campsite we have time to prepare our bikes. Instead of paniers we mount plastic tubes to store food. And then we are on the (patagonian) road again...heading towards El Chaltén. The forecast for the next couple days should be good, no rain and not too much wind (between 20-45km/h). 
Schon seit einigen Tagen sind wir am überlegen wie wir mehr Gepäck auf den Rädern transportieren können. In Afrika liesen wir uns breitere Gepäckträger anschweissen, hier dient uns ein alter Grill und ein Tablar vom einem Kühlschrank als Gepäckträgererweiterung. Die simple, aber praktische Idee mit den Plastikrohren stammt von Simon. Wir kaufen sie in einem grossen Eisenwarenladen. Was sich als weit billiger als neue Velotaschen herausstellt. Unsere "Düsen- oder Rohrpostvelos"  sind bereit. Die ersten 50 Kilometer Richtung El Chaltén haben wir zuerst Rückenwind und dann erträglichen Seitenwind. Wir kommen voran und nur die Schilder erinnern uns an die möglichen stürmischen Winde.






Eigentlich wollten wir nur kurz rasten doch die Begegnung mit Rodrigo und Gustavo liessen uns an diesem schönen Fleckchen am Fluss bleiben. Die Brüder aus Brasilien wollen mit vier Pferden nach Hause, sprich nach Brasiliá, reiten. Das sind rund 6000km, sie rechnen mit einem Jahr. Auch sie sind gerade erst gestartet. Ein Freund hat für sie zwei Guanacos  erlegt und wir genießen ein gemeinsames Znacht vom Grill. Simon sitzt seit langem wieder einmal auf einem Pferd und ist erstaunt wieviel Geschick es braucht ohne Sattel oben zu bleiben.
There are no boundarys how to travel from A to B. This brothers bought 4 horses to ride with them home to Brasiliá. After spending 8 months on a horsefarm in El Calafate they feel ready to start their adventure. We spend a inspiring evening together (with tasty Guanaco meat) and hope everything goes well for them. 



Nachdem obligaten Maté-Tee (das Nationalgetränk Argentiniens) fahren wir los. Es ist angenehm warm und kaum windig. Wir sind glücklich so leicht vorwärts zu kommen. Nach 3 Stunden fahren wir um einen Hügel und augenblicklich dreht der Wind. Wir kämpfen plötzlich mit starkem
Gegenwind und Seitenböen. 
Its remarkable how fast the wind can change. The first 3 hours we were cycling perfectly fine and then suddenly we fight against frontwind and gusts. Thats cycling in patagonia: you never know what you get. 




Ausser einigen "Estancias" (Höfen) gibt es kaum Unterschlupfmöglichkeiten. Die Winde nehmen gegen Abend immer mehr zu und wir sind unser Tagesziel (80km) gefahren. So suchen wir uns einen Rastplatz. Der beste Schutz in der Pampa bieten trockene Entwässerungsrohre. Neben der kaum befahren Strasse kommen wir für diese Nacht zur Ruh. 
From very low to strong winds we get everything to day. But still we can cycle some kilometers. Because there are not many houses in the pampa we choose the dry "drain pipe"-hostel. It gives us a good shelter for the night.








Unsere letzten 90km nach El Chaltén sind fantastisch. Wir starten früh und rollen fast ohne Wind den majestätischen Bergen Cerro Torre, Fitz Roy und Co. entgegen. Von Stunde zu Stunden kommen sie näher und sind klarer erkennbar. Auf den letzten 10km gehts noch mit Gegenwind ein wenig bergauf doch diese Aussicht entlohnt uns für alle Strapazen. In dem hübschen Dorf stillen wir erstmal unseren Hunger. Früher kaum bekannt ist El Chaltén heute ein florierendes Kletter- und Bergsteigmekka. 
Thats the reason why we cycle...such a pleasure to roll with hardly no wind towards the panorama of Cerro Torre, Fitz Roy and Co. At the end we are hungery but happy in El Chaltén. 





Fitz Roy und den Geschichten umworbenen Cerro Torre besuchen wir noch etwas näher mit einer Wanderung durch den Nationalpark. Das Wetter ist glücklicherweise prächtig und es hat kaum Wind. Dies ist nicht immer so, angeblich kommt es vor das Bergsteiger wochenlang auf ein Schönwetterfenster warten. 
Many stories trail around this two mountains Fitz Roy and Cerro Torre. We hike through the national park to view them closer. Especially the Cerro Torre, with his unmistakable "snow-mushroom" on the top, looks very difficult to climb.



































Sonntag, 21. Februar 2016

Parque National Torres del Paine

Bevor wir uns auf die Räder schwingen  frönen wir unserem anderen Hobby: dem Wandern. Der Nationalpark "Torres del Paine" ist gut besucht, zu Spitzenzeiten werden bis zu 1500 Outdörlers pro Tag hergefahren. Das benötigt eine gute Organisation und strikte Regeln. Unter anderem sind die Übernachtungen auf den Campingplätze limitiert. Wir entscheiden uns für die Umrundung des Massivs, eine etwas längere aber weniger populäre Variante.
"Torres del Paine" are craggy and steep mountains surrounded by flat steps and forest. It is also declared as an international biosphere reserve by Unesco. Maybe thats why it is so populare? Anyway we decicde to do the longer approximatly 8 days hike.

PRIMER DIA





Der Parkeingang liegt ca. 120 km nördlich von Puerto Natales entfernt. Die Landschaft ist karg, dünn besiedelt und vom Wind gezeichnet - ab und zu erspähen wir eine Gruppe Guanacos (verwandt mit Lamas und Alpacas), Kühe, Schafe oder Pferde. In der endlosen Weite erscheint plötzlich dieses grossartige Bergmassiv.
After we payed the parc fee and signed a contract we are free to explore. The first day we hike through dry steppes along a meandering river. The wind is gentily to us but briefly befor we reach the campsite rain is pouring down. 

SEGUNDO DIA









Geregnet hat es fast die ganze Nacht doch unser Zelt bleibt trocken. Der Blick am Morgen aus dem Zelt bestätigte unsere Vermutung: Ein leichter Schneeflaum hat sich auf die Bergkuppen gelegt, mit der Sonne ein wunderbarer Anblick. 
The landscape changes from dry stepps to moist forest and highland moors. We start early and enjoy the calm and beauty of mother nature. The second camp "Dickson" lies beside a beautiful lake. 

TERCERO DIA










Bei jeden Campside bekommen wir Auskunft über Wetter und Bedingung der Route. Die Tendenz von bis zu 100 km Wind und Regen nehmen wir ernst. Wir beschliessen zwei Etappen, mit einem
Passübergang (Paso John Garner 1241 m.ü.M), an einem Tag zu machen. Dafür werden wir mit einer unvergesslichen Aussicht und angenehmen Bedingungen belohnt.
The wind and rain tends to get stronger, thats why we do two stages at one day. From the lakeside we hike up through forest. From time to time we can catch amazing view in to the Dickson valley with his glacier. We follow the "Rio de los Perros", sometimes through quiet moody section to the beautiful glacierlake. After a  short break and a refreshment we hike up to the "Paso John Garner" (1241m) with a little bit of snow. An astonishing view is waiting for us: the Grey glacier is lying in front of us. Massiv and nevertheless so fragil. A very steep 800m descend is now waiting...we can feel our body now. The campside lies in the hilly forest, with some help of the friendly park ranger we find a good place to sleep. 

CUARTO DIA








Der Wind hat bereits in der Nacht zugenommen und bläst uns buchstäblich aus dem Tal. Wir wandern hoch über dem Gletscher bis zum Gletschertor und weiter dem Gletschersee entlang. Es sind steile Hänge die wir traversieren, teils durch Bachrinnen, dann wieder über Hängebrücken. Langsam wird die Vegetation grüner und üppiger. Da die Prognosen noch schlechters Wetter voraussagen beschliessen wir diese wunderschöne Wanderung mit einer Katamaranfahrt zu beenden und zurück nach Puerto Natales zu kehren. 
Steep terrain is waiting for us the next day. Along the glacier, through riverbeds over suspension bridges and into a green valley. But rain and even stronger wind are prognosticated and we enter the more busy part of the hike thats why we decide to finish this amazing walk with  an catamaran ride and go back to Puerto Natales were its dry and warm. 

Fazit: Die Berge Patagoniens sehen zwar ähnlich aus wie zuhause, das Klima ist es aber nicht. Fast im Viertelstunden Takt, wechselten wir von voller Regenmontur auf kurze Hosen und T-Shirt. Die Wälder sind unberührt und voller Totholz und dann sind da noch die riesigen Gletscher, eingebetet in Grün auf 300m.ü.M., die direkt in Seen abbrechen.