Freitag, 25. März 2016

Zurück in der Zivilisation - from remote to populated


Ein Drudel: Was könnte dieses Schild darstellen? What do you see?



The journey continuous towards Chaiten on half asphalt, half ripio roads.
Wir fahren an Baustellen vorbei und sehen wie aufwendig der Strassenbau hier ist. Vielerorts müssen Entwässerungsrohre eingebaut werden und schwere Fahrzeuge planieren die Strecke. 




Doch die Landschaften bleiben einzigartig. 


Auflösung des Drudelrätsel: Patagonien skizzenhaft: Berge, von Gletschern überzogen, die in türkisgrauen Flüssen enden und durch Täler mäandern. Hier ein besonders schönes Exemplar, der "Yelcho"-Gletscher. 
I see: Patagonia, a simple drawing. Glacier, mountains and wild rivers - thats the perfect describtion. 


Unsere Stärkung, zum ersten Mal versuchen wir selber fritierte Fladenbrote zu machen (sehen aus wie Milanesas). Sie sind frisch am Besten.
One night we can camp in the fruit plantage of an estancia. There are dozens of apple and pear trees waiting to get picked. 


On the last day of the Carretera Austral we experiece rather unusual weather for us, but not for the locals: Fog and even some rain.
Wir finden Unterschlupf in einer Herberge und verkriechen uns im warmen Bett. 






200 km in 11 Stunden = Chaiten nach Puerto Montt mit dem Bus inklusiv drei Fährenfahrten. Es geht lange, doch auf dem Weg wird auch klar warum: Die Strasse ist oft schlecht und wir sind bei weitem nicht die einzigen die diese eine Strasse bzw. Schiffroute wählen. 
Still raining we load our bikes in the baggage compartement and get in the bus. Oh, but whats going on there is only one seat for the two of us...standing 11h?! Luckely some people leave earlier and we get a second seat. 


Während der Schifffahrten entdecken wir an vielen Orten Lachsfarmen. Da die Fijorde bereits leer gefischt sind, wird jetzt gezüchtet. Leider geht auch das nur mit viel Chemie und zu Lasten der Umwelt. Immerhin hat sich die Bevölkerung erfolgreich gewehrt gegen das Errichten von Staudämme in der Region Aysen.


Nach einer angenehmen Nacht in Puerto Montt lässt am Nachmittag der Regen nach und wir beschliessen weiter zu fahren. Uns wurde der "Lago Llangquihue" empfohlen der nahe beim Vulkan Osorno (hier im Bild) liegt und sogar mit einem Veloweg ausgestattet ist. Hier gibt es auch wieder viele Deutsche. Es sieht sehr gepflegt aus, die Unterkünfte heissen "Tante Puppe" oder "die Schönsten" und überall wird Kuchen angeboten.
Puerto Montt is a big city and we get the impression that the remote and isolted part of Patagonia is over. After stocking up some food we head towards Puerto Varas and the "Lago Llangquihue". We are in the famose "Lake district" now, a region with many lakes and vulcanos. 


Diese Nacht schlafen wir am Ufer des Sees, in einer Campinganlage, die wohl bereits geschlossen hat oder die Betreiber sind in den Osterferien? Auf jeden Fall erfreuen wir uns am fliessend Wasser sowie Tischen und Bänken. Nur die nahe Strasse erinnert akkustisch an die Zivilisation. 
Am nächsten Morgen müssen wir dann doch noch vor dem Frühstück das Feld räumen. Nicht so schlimm, neben an hat es schon Sonne.




We arrive in Ensenada and friendly Lorena gives us infos and watches our bikes while we hitchhike around.
Termas de Ralun is our aim. But they turn out to be not as warm as we wish. So we move on to Petrohue and the Parque Vicente Peréz Rosales. There is an other closed campsite, good for the budget. Locals tell us that one year a go the nearby Vulcano Calbuco had everything coverd in 10cm of ashes and vulcanic sand. The next day we figured that its pretty hard to hike in this sand. We only do a short tour and enjoy a swim in the nice Lago De Todos Santos.
Der Vulkan Osorno mit seiner vereisten Spitze, die zur Zeit wegen Steinschlaggefahr nicht bestiegen werden kann, ist mit einem Skigebiet bebaut. Anscheinend soll es hier im Winter Schnee haben, für uns schwer vorstellbar da es doch auf derselben geographischen Höhe wie Madrid liegt.



Die Radtour geht weiter um den See bis Osorno. Trotz Ostern finden wir einen Gemüseladen mit heimischen Köstlichkeiten wie diese Nektarinen, welche geschmacklich an Himbeeren erinnern. Die erweiterte "Dome"-Behausung liess uns staunen und schmunzeln. Wir lassen uns inspirieren von kreativen Ideen.
Tasty fruits and veggies are the benefit of more populated regions. And we get to see some interesting house outlines. We saw the "dome-house" also in some parts in Patagonia but not on a wood constructions like this. 













Freitag, 18. März 2016

Nordwärts

In Cochrane befragen wir alle Fahrradfahrer zum Strassenzustand. Die Antworten sind nicht sehr ermutigend und trotzdem hoffen wir das der schlimmste Teil schon hinter uns liegt.

Und zu Beginn geht es auch deutlich besser weiter. Wir kommen gut voran bis der Schotter zu Kies wird und wir mit unseren Tourenpneus mehr schwimmen als fahren. 


Da kommt ein Naturschauspiel wie dieses gerade recht. Die "Confluencia", der Zusammenfluss des türkisgrünen Rio Baker und des grauen Rio Neff.
Road conditions continue to be difficult but with the stunning scenery it is more then worth it.




Nach 48km sind wir in Puerto Bertrand und beschliessen für heute Schluss zu machen, im eiskalten Fluss zu baden und zu faulenzen.
We cycle less km per day and stop
at nice places to rest. Cook on the fire and swim in ice cold rivers and lakes of emerald green color.


Sometimes we have to hide in little shelters beside the road. Here we have lunch and let some rain pass. After we have backwind but the road turned bad as well, so we can't cycle fast anyway. We reach Puerto Tranquillo on a stormy afternoon after 70km.


The weather is nice but the road is not.
Plus there will be some road work ahead. After cycling 40km we decide to
hitch hike. We reach Cerro Castillo by car. This night is very cold. The next morning our tent is coverd with a thin layer of ice.


Ab hier geht es asphaltiert weiter. Was für eine Wohltat, da ist es egal wenn der höchste Punkt der Carretera Austral bevorsteht.


In Serpentinen schrauben wir uns den Pass hoch, vor dem Cerro Castillo (links).
On the paved road we have no troubles to climb the highest point of the carretera austral. On the other side the landscape changes to more flat graslands. All sourrounded by fences. 


Ab jetzt geht es nur noch abwärts. Für uns perfekt: Erst steil hoch und dann während vielen Kilometern leicht bergab. Nach 100km erreichen wir Coyhaique, die erste Stadt.
We don't find a place to camp and decide to go all the way into the town called Coyhaique. Where we stay at a campsite under an appletree with the best apples I have ever tasted. And befor we got expelled from paradise we left after a day of rest.


Wir wollen Wäsche waschen, aber wieder einmal ist Sonntag als wir in die Stadt kommen. Doch wir haben Glück. Die ersten Leute die wir nach einer Lavanderia fragen, bieten uns an bei ihnen zu waschen. Als wir die Wäsche wieder abholen wollen, lacht Alma: "Ich habe die Maschine nochmals laufen lassen, das Wasser war immer noch so dreckig vom ersten Durchgang".





Was man nicht alles so entdeckt beim Fahren: Velo, die Freundin...ja, es stimmt unsere "neuen" Alupferdchen sind uns ans Herz gewachsen und wir sind erfreut wie lange sie auf dieser Holperpiste mitmachen.
After a lazy day in town we hit the pavement again. Beside the road we stop to have lunch and end up with a bottle of vino tinto in our front bucket...thats the chilean hospitality! They say its for keeping us warm at night. 


We look out for a cosy overnight place beside a river, unfortunatly without catching a fish but still delicouse food from the "Hobo-Grill". A perfect tiny stove which works with almost no wood. 





Nordwärts. Durch Täler und Ebenen zieht sich die Strasse. Mal vorbei an hohen Bergen, entlang von Flüssen und Wäldern. Die Vegetation verändert sich. Es wird grüner, üppiger, mehr dschungelartig. In dieser Gegend ist Chile "zerstückelt", zum Pazifik hin liegen viele kleine Insel wie Puzzlestücke dar und Fjörde dringen tief ins Landesinnere.


Erneut versuchen wir unser Glück mit Autostopp den eine steile und sehr schlechte Piste liegt vor uns und es ist Regen angekündigt. 
Hitch hiking is reasonable when the road is too broke - and with this friendly and down-to-earth Chileans no problem. The steep ascent and bumpy down we can ride with Francisco in his pick-up having a good chat and get some hints for the region. 



For example we get the chance to see the "Ventisquero Colgante" by sunshine and in his full magnificience. 
Der "Hängende Gletscher" erreichen wir nach einer kurzen Wanderung durch den Urwald. Schon von weitem hört man Knacksen und Donnergeräusche, diese stellen sich als herunterfallende Eisbrocken heraus. Riesige Wassermassen donnern ins Tal. Nur ein kleines Stück Gletscher ist sichtbar, der grösste Teil liegt versteckt dahinter. Doch auch diese Gletscher ziehen sich in erschreckendem Ausmass zurück und apern aus. 




Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichen wir Puyahuapi. Was für ein lustiger Name und ein spannender Ort wie sich herausstellt. 
This village lies wonderful embedded in the bay of the "puyuhuapi fjord". Thats the reason you can see seals and dolphins from here. The place was founded in 1935 from three german emigrants and people from the Chiolé-island (which are known as innovativ and hard working people). There was nothing but forest and water in the beginning. For a long time the seaway was the only connection. 
Wir quartieren uns bei Luisa in einem gemütlichen (denkmalgeschützten) Haus ein. Ihr Vater war einer der Dorfgründer. Sie hat ihre Kindheit hier erlebt, in Deutschland studiert und ist dann nach Santiago und später nach Puyuhuapi zurückgekehrt. Das Haus ist voller alter Schätze. Der Entdeckergeist, die Kraft, Ausdauer und das Geschick dieser Menschen und ihrer Vergangenheit sind spürbar. 














Montag, 7. März 2016

Lago del Desierto - Villa O'Higgins -> Carretera Austral

Das Wetter ist uns immer noch wohlgesinnt. Ein kräftiges Frühstück mit selber gebackenen Chappatis & Rührei soll die nötige Energie liefern für das Unterfangen "Grenzüberschreitung nach Chile". Dies bedeutet zwei Seeüberquerungen per Schiff und ein einsamer (strassenloser) Passübergang. Nur so ist es möglich anschließend auf der famosen Strasse "Carretera Austral" zu fahren. 
Our goal is to reach the famous road "Carretera Austral". That involves two lakecrossing by boat and one pass transit.




Es sieht fast so aus als hätte uns jemand Steine in den Weg gelegt. Während 38km holpern wir durch ein wunderbares Tal. Zwischendurch scheint es sowas wie eine argentinische Radspur zu geben.
Almost no pavement roads for the next  fourhunderd kilometers. Here it's called "ripio".


Finaly on the boat Nr.1. Marcos the captain is an entertainig caracter. Together with a canadian couple, also cyclists we cross the Lago del Desierto.
On the other side there are cyclist waiting for the boat some of them come all the way from Alaska. In the next days we shall meet plenty of people cycling. Most come from Santiago de Chile or from Ushuaia. The Carretera Austral seems to be some kind of a bike pilgrim.


Auf der anderen Seite des Sees ist der argentinische Grenzposten. Einen idylischeren Ort kann man sich kaum vorstellen, direkt am See mit Blick auf den Fitz Roy.
Hier campieren wir eine Nacht. Und es gibt zur feier des Tages Dörrfrüchte in geschmolzener Schokolade. Am nächsten Morgen nehmen wir den Wanderweg in Angriff. Manch ein Mountainbiker hätte hier wohl seinen Spass. Wir sind gut bedient mit unseren Rucksäcken und verhältnismässig wenig Gewicht. Wir fragen uns wie es die Leute mit Tandems, Anhänger oder schon nur 4 Sakkoschen machen...
Now we have advantage with our backpack-tube-constraction. Is much easier to push the bike through the flumes, river and mud. 


Nach dem Grenzposten ist fertig mit Fahrradfahren. Es gilt verschiedene Hindernisse unterschiedlichen Schweregrades zu überwinden. Steile Känel, Bäche und Schlamm.






Am Ende werden wir mit einer Abfahrt belohnt und können allen Entgegenkommenden erzählen was ihnen noch bevorsteht ;)
The hardest part is done, now slowly down to the lake. There waits the second boat for us. 




Fast drei Stunden dauert die Überfahrt mit der Fähre. Und es ist schon dunkel als wir ankommen. Bis nach Villa
O'Higgins sind es noch 7km.
Auf dem Weg dorthin campen wir mit den anderen Langzeitvelöler.
We are not the only ones getting on the boat. The Carretera is populare for cycling but also many hitchhiker(more then there are cars) try their luck.






In Villa O'Higgins stocken wir unsere Vorräte für die nächste Etappe auf. Es geht durch abgelegene Gebiete wo es keine Einkaufsmöglichkeiten gibt. Die Natur erinnert an die Schweiz und doch ist alles viel reicher, wilder und einsamer. Die nahen Gletscher sind eingebettet in die Landschaft und sie enden in wilden Wasserfällen und Bächen - was für uns herrliches Trinkwasser gibt. 
The Carretera Austral is to 80% a untarred road, 1240 km from Villa O'Higgins to Puerto Montt in the north of  Chile. The first part goes 220km through remote areas with no villages and shops. We buy food for 4 days and start cycle through this beautiful landscape on the "ripio" road. 







It goes up and down, up and down...on this day we cycle over 4 passes with steep ascent and desents. This affords concentration and alertnes. The last 20km to Rio Bravo are mainly flat, here we get a boat to Puerto Yungay. 
Nein, das Schild ist keine Fotomontage und zeigt ziemlich deutlich das Höhenprofil dieses Tages. Ein stetiges steiles Auf und Ab über mehrer Pässe auf  einer Naturstrasse. Wir sind gefordert und verbrennen viele Kalorien. Zum Schluss bringt uns ein weiteres Schiff über den See nach Puerto Yungay. 









Die Steigungen sind Teil der Route und zwingen uns manchmal die Velos zu schieben. Doch wir kommen dafür auch immer wieder in Genuss von lässigen Abfahrten. Und so erreichen wir den gewaltigen Rio Baker, der durchs Tal mäandert und die Landschaft prägt. Die Bodenwellen nehmen zu, die Autos oder Busse hingegen sind erträglich ausser das sie uns in Staub hüllen. Nach einem langen und anstrengenden Tag finden wir per Zufall eine leere Hütte mit Holzkochherd und anderen Annehmlichkeiten. Ein kleines Zuhause für eine Nacht, das tut gut. 
Through gorgoeus landscape with wild rivers, steep ascents and bad roads...the track goes on. After a exhausting day we find by accident a empty shelter, what a luxuary and blessing. We end the day with nice food by a warming oven fire. 



Die letzten 40km nach Cochrane sind wieder geprägt von schlechtem Untergrund. Es ist eine holprige Sache, die ersten Schäden an den Velos sind zu beheben. Fränzis Gepäckträger bricht. Gepriesen sei der Erfinder der Kabelbinder. Auch die mentale Verfassung leidet, sprich die Motivation sinkt, die Frustration steigt hingegen. Vulkan Marty zeigt erhöhte Aktivität. Doch immer wieder lassen wir unser Blick bei Pausen über die Landschaft gleiten und nehmen ihre Einmaligkeit in uns auf - und schliesslich gönnen wir uns eine Pause in Cochrane. 
"Ripio" is hard to ride. Our bikes get some little damages and we are tired when we arrive in Cochran. But nevertheless the landscape we cycle through is unique in dimensions and diversification. 


Unsere Ruheoase für 2 Tage in Cochrane. Ein gemütlicher Camping mit reifen Fruchtbäumen. Wir liegen in der Hängematte und lassen uns Pflaumen, Zwetschgen, Äpfel und Birnen in den Mund fallen. 
Like in paradies, a small campsite with lots of fruittrees. Here we get ready for the next stage on the Carretera.